Eine Jahrhunderte alte Tradition
Middewinterhorn? Sicherlich ist das aus die Twente, aus Holland? Nein, auch in der Grafschaft Bentheim ist das blasen auf diesem ausgehöhlten Stück Holz eine alte Tradition. Middewinter ist sowohl dem plattdeutschen Dialekt als auch dem Niederländischen entlehnt und bedeutet „In der Mitte des Winters“. Von der 1e Adventssonntag (ungefähr 4 Wochen vor Weihnachten) bis Dreikönigstag (6 Januar) sind in die Grafschaft Bentheim regelmäßig den sehnsüchtigen Klängen des Middewinterhorns zu hören
Das Blasen des Horns war ursprünglich ein germanisch-heidnischer Brauch. Mit ihm sollten böse Geister vertrieben werden. Zudem ging es darum, eine gute Ernte zu erbitten und die Menschen vor Not zu bewahren. Aber auch zur Benachrichtigung von Hof zu Hof, wenn Hilfe gebraucht wurde, diente das Horn. Es begann gegen Ende des Jahres auf der niedrigsten Position der Sonne und nur so lange, bis die Sonne höher in den Himmel stieg.
Papst Gregory I, (540-604) hat entschieden, dass unschuldige Volksbräuche in diesem Glauben eingebettet werden konnte. Seitdem kündigen die Klänge der Hörner alljährlich in der Weihnachtszeit die Geburt Christi an.
Die Tradition war in den vierziger Jahren fast verloren. Mann blies dann fast ausschließlich noch auf Blech Hörner (die waren leichter herzustellen). Viele waren darüber empört, unter anderem der Oldenzaler Borghuis (Musiker und Volkskundler). Er forderte dazu auf, die Tradition der Holzhörner nicht zu verlieren und organisierte mit Unterstützer ein jährlichen Demonstration. Von da an kamen den Holz Hörner zurück in den Blick und verschwanden Blech Hörner. Jetzt gewinnt das Middewinterhornblasen jedes Jahr wieder an Popularität.
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