Die Sage der Brunnen

brunnen1Der Graf von Bentheim hatte einst in einem Krieg zwei Ritter von einer feindlichen Armee gefangen genommen. Sie wurden in den Keller des Pulverturms geworfen. Jahrelang saßen sie dort ein und verkümmerten in ihrem feuchten Verlies. Sie hatten alle Hoffnung auf Befreiung verloren.

Dann kam ein sengend heißer Sommer. Der Weizen verdorrte auf den Feldern, alle Quellen versiegten und die Menschen waren durstig. Auch auf der Burg gab es einen Trinkwassermangel. Die beiden Gefangenen boten dem Grafen an, einen Brunnen zu graben, der so tief ist, dass er immer Wasser führt. Dafür wollten sie im Gegenzug nur eines: ihre Freiheit.

Der Graf nahm ihr Angebot an und am selben Tag fingen beide Ritter mit ihrer schweren Arbeit an. Der Felsen war hart, aber die Männer arbeiteten von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Langsam wurde der Brunnen immer tiefer und tiefer, aber sie fanden kein Wasser. Es vergingen zehn Jahre. Die Dürre war längst vorbei, aber die Männer arbeiteten immer noch. 

Und dann, an einem sonnigen Morgen im Mai, kam plötzlich Wasser aus den Felsen. Die beiden Ritter freuten sich riesig und jubelten. Sie wurden hochgezogen und der Graf selbst befreite sie von ihren Fesseln. Überglücklich fielen sich die Männer in die Arme. Aber plötzlich brachen sie beide zusammen und lagen leblos am Boden. Die Anstrengungen und Emotionen waren zu viel für sie und sie erlitten einen plötzlichen Herzstillstand. Doch der Brunnen blieb erhalten und funktioniert bis heute.

 

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Tags: Geschichte, Bad Bentheim

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